Häufige Fragen
Weshalb baut man alpine Solaranlagen? Alpine Solaranlagen werden in höheren Berglagen installiert, weil in grossen Höhen die Atmosphäre dünner und die Sonneneinstrahlung intensiver ist als im Flachland. Sie verfügen über bifaziale Panels, die von beiden Seiten Strom produzieren können. Da im Winter der Schnee das Sonnenlicht zusätzlich reflektiert und die Wolkenbildung geringer ist, können alpine Solaranlagen vor allem in den Wintermonaten überdurchschnittlich viel Strom produzieren. Die Abhängigkeit von Stromimporten aus dem Ausland wird so reduziert.
Warum genügt Energiesparen nicht? Der Stromverbrauch der Schweiz steigt stetig an. Dies aufgrund von Bevölkerungswachstum, wirtschaftlicher, technologischer und digitaler Entwicklungen, Elektromobilität, Einsatz von Wärmepumpen und anderen elektrischen Anwendungen.
Warum baut man Solaranlagen nicht erst auf Dächer und Infrastruktur? Solaranlagen werden grundsätzlich zuerst auf bestehender Infrastruktur gebaut. Jedoch reichen die bestehenden Dachflächen nicht aus, um den steigenden Strombedarf zu decken. Zudem produzieren alpinen Solaranlagen genau dann mehr Strom, wenn Anlagen im Flachland durch Schatten, Nebel oder Schnee bedeckt sind.
Warum sind alpine Solaranlagen im Winter so effizient? Dies hat vor allem physikalische Gründe. Die Solarpanels produzieren bei tieferen Temperaturen mehr Strom, weil die verwendeten Materialien bei Kälte besser leiten. Zudem reflektiert der Schnee das Sonnenlicht,sodass die bifazialen Panels auf beiden Seiten Strom produzieren. Die Lage oberhalb der Nebelgrenze sorgt für mehr Sonnen- und somit auch für mehr Produktionsstunden.
Helfen alpine PV-Anlagen gegen eine Strommangellage? Ja, denn sie erzeugen genau in den kritischen Wintermonaten zwischen Februar und Mai überdurchschnittlich viel Strom. Dann, wenn der Stromverbrauch erhöht ist und die anderen Erzeugungsquellen nicht ausreichend inländischen Strom liefern können.
Wie sieht eine alpine Solaranlage aus? Auf Falätscha hängen die Panels in einem Seilsystem senkrecht in 3 Metern Höhe über dem Erdboden. Sie sind in 20-30 Meter breiten Reihen zwischen zwei Stützen angeordnet, die mit Zugstäben im Boden fixiert werden. Die Anlage auf der Alp Tenna besteht aus einem Tisch-System. Auf einer stabilen Unterkonstruktion sind in 3 Metern Höhe über dem Erdboden die 15-25 m2 Solartische in Neigungswinkel von 60° angeordnet. Die Unterkonstruktionen werden mit Mikropfählen im Boden fixiert. Die Bohrlöcher sind ca. 10 Zentimeter breit und reichen einige Meter ins Erdreich.
Wie kommt das benötigte Material auf den Berg? Das benötigte Material wird mit Lastwagen auf bereits bestehenden Strassen in die Nähe der Alp gefahren. Von dort wird es von einem Helikopter in kurzen Flügen weiter hoch geflogen und aus der Luft montiert. Der wertvolle Boden in betroffenen Berggebieten wird so weitestgehend geschont.
Wie wird der auf der Alp produzierte Strom abtransportiert? Es besteht bei beiden Projekten die Möglichkeit, den Strom mit geringem Zusatzaufwand in die bestehenden Netzinfrastrukturen der lokalen Netzbetreiber EW Safiental und KWZ einzuspeisen
Was passiert mit dem Strom im Sommer? Mit dem zusätzlich produzierten Sommerstrom können Saisonspeicher wie z.B. Stauseen mit Wasser befüllt werden. Diese müssen dank Strom aus alpinen Solaranalgen im Winter weniger schnell entleert werden. Die Tatsache, dass sich Solarenergie und Wasserkraft ergänzen, erhöht insgesamt die Versorgungssicherheit in der Schweiz.
Wer trägt das finanzielle Risiko der Investition? Das finanzielle Risiko trägt SNEE. Zusätzlich zahlt der Bund Förderbeiträge, die ca. XX% der Investitionskosten decken, sofern alle gesetzlichen Vorgaben erfüllt sind.
Kann das Gebiet weiterhin für die Alpwirtschaft genutzt werden? Ja, das Gebiet kann weiterhin als Weideland genutzt werden. Die Unterkonstruktionen sind so konzipiert, dass sich Nutz- und Wildtiere problemlos darunter bewegen können. Zusätzlich spenden die Solarpanels den Tieren im Sommer wertvollen Schatten und Windschutz.